Die DIK 2006 - 2009 (Phase I) ,
Die Deutsche Islam Konferenz (DIK) wurde im September 2006 vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ins Leben gerufen. Damit legte er den Grundstein für einen langfristigen und umfassenden gesamtstaatlichen Dialog mit den in Deutschland lebenden Muslimen und ihren Vertretungen und Institutionen.
Aufgegliedert war die DIK in der ersten Phase in drei Arbeitsgruppen, einen Gesprächskreis und ein Plenum. Letzteres bestand aus 30 Personen, die zur einen Hälfte Repräsentanten aus Bund, Ländern und Kommunen sowie zur anderen Hälfte Vertreter der muslimischen Gemeinschaft waren. Primär oblag dem Plenum die Aufgabe, über die von den Arbeitsausschüssen und dem Gesprächskreis erarbeiteten Empfehlungen zu beraten.
Die Arbeitsgruppe 1 befasste sich im Schwerpunkt mit der deutschen Gesellschaftsordnung und Fragen eines Wertekonsenses. So wurden etwa die politische Teilhabe von Muslimen sowie Erziehungsfragen und Wertevermittlung in der Familie diskutiert. Zu den zentralen Maßnahmen dieser Arbeitsgruppe zählte zudem die Beauftragung des Forschungsprojekts "Muslimisches Leben in Deutschland", in dem erstmalig umfassend und repräsentativ Erkenntnisse über die in Deutschland lebende muslimische Bevölkerungsgruppe gewonnen wurden.
Die Arbeitsgruppe 2 widmete sich Religionsfragen im deutschen Verfassungsrecht und Aspekten des praktischen muslimischen Alltagslebens. Die Mitglieder erarbeiteten u.a. gemeinsame Schlussfolgerungen und Empfehlungen zur Einführung eines islamischen Religionsunterrichts, zur Aus- und Fortbildung von Imamen und dem Moscheebau.
In der Arbeitsgruppe 3 spielte die Frage eine Rolle, welchen Beitrag Wirtschaft und Medien zur Integration der Muslime und zum besseren Zusammenleben von Muslimen und Nicht-Muslimen leisten können. Ausgehend davon initiierte sie u.a. integrationsfördernde Projekte, die Unternehmen und Medien einbanden. Zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppe gehörten außerdem Empfehlungen für eine Berichterstattung, die Stereotype durchbricht und Vorurteile abbaut.
Im Gesprächskreis ging es hingegen um den Bereich "Sicherheit und Islamismus". Ziel war die Erarbeitung von Strategien dafür, wie Muslime, ihre Vertretungen und die Sicherheitsbehörden in Deutschland besser zusammenarbeiten können. Dabei wurden auch bereits bestehende Kooperationen zwischen Polizei und Moscheevereinen in den Blick genommen. Der Gesprächskreis empfahl die Einrichtung einer Koordinierungsinstitution auf Bundesebene, um einen Überblick über solche bereits vorhandenen Projekte zu erhalten und Ansprechpartner für Kooperationen zu vermitteln. Eine entsprechende Clearingstelle wurde später beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eingerichtet.