Innermuslimischer Dialog , , Gesellschaftspolitischer Schwerpunkt
Die Deutsche Islam Konferenz (DIK) steht unter dem Leitgedanken, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern und gesellschaftspolitischen Polarisierungstendenzen entgegenzutreten. Grundlage hierfür sind die in vorherigen Phasen der DIK erarbeiteten Positionierungen und Empfehlungen. Gemeinsam mit Vertretern der Muslime in Deutschland wurde im Rahmen der DIK eine gemeinsame Haltung zu den Themen Wertekonsens, Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, Prävention von Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus unter Muslimen sowie Islamismus im Sinne eines religiös begründeten Extremismus erarbeitet und verabschiedet.
Vor dem Hintergrund des Erreichten, aber auch mit Blick auf die hohe Zahl an muslimischen Zuwanderern in den letzten Jahren gilt es, den Stand der Umsetzung dieser Ergebnisse und Empfehlungen zu überprüfen und dabei den Fokus stärker auf den gelebten Alltag der Menschen zu richten.
Den Zusammenhalt der Gesellschaft fördert die DIK, indem sie den Rahmen bietet für eine Debatte über die Voraussetzungen und Grundlagen für einen Islam, der in Deutschland beheimatet und zunehmend eigenständig ist. Die Auftaktveranstaltung für die vierte Phase der DIK im November 2018 hat gezeigt, dass diese Debatte eine maßgeblich innermuslimische Diskussion um Identitätsfindung, gesellschaftliche Teilhabe und Selbstorganisation der Muslime in Deutschland ist.
Die DIK bietet eine Plattform für diese Diskussion und unterstützt im Rahmen der Projektförderung muslimische Initiativen und Vereine, die neue Räume für einen innermuslimischen Diskurs erschließen und hierüber auch muslimisches Engagement als selbstverständlichen Bestandteil dieser Gesellschaft sichtbar machen. Ziel ist dabei die Förderung der Identifikation von Muslimen mit Deutschland sowie die gesellschaftliche Akzeptanz von Muslimen in Deutschland als Bürger mit allen Rechten und Pflichten.
Beispielsweise hat sich die Deutsche Islam Konferenz gemeinsam mit der Bertelsmann-Stiftung im Dezember 2019 in einem DIK-Workshop dem Thema Antisemitismus unter Muslimen als weiterem Phänomen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit gewidmet. Der Workshop diente neben dem wissenschaftlichen Austausch über die Dimension und Ausprägung des Phänomens der Vernetzung von Akteuren aus der Präventionsarbeit sowie des interreligiösen Dialogs. Auch in diesem Themenfeld werden aus Mitteln der DIK Projekte gefördert, die dem gegenseitigen Verständnis und Austausch dienen und im Rahmen der Bildungsarbeit junge Muslime für antisemitische Einstellungen sensibilisieren und zu deren Bekämpfung befähigen sollen.