Ziele ,
Grundlegendes und übergreifendes Ziel der Deutschen Islam Konferenz (DIK) ist der dauerhafte und regelmäßige gesamtstaatliche Dialog mit Muslimen bzw. ihren Vertretungen in Deutschland. Einen solchen institutionalisierten Dialog gab es vor der Gründung der DIK 2006 nicht.
Ziel dieses verstetigten Dialogs in der DIK ist es, zu konkreten Themen und alltagspraktischen Problemlagen eine Verständigung bzw. Lösungen zu suchen und zu finden, so z.B. zum islamischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen, zur Lehre islamischer Theologie an Universitäten, zur islamischen Wohlfahrtspflege und Seelsorge, zum Moscheebau und zur Prävention von Muslimfeindlichkeit oder von religiös begründetem, islamistischem Extremismus. Ergebnisse der Diskussionen und Beratungen waren u.a. Empfehlungen, Handreichungen und Informationsangebote in Form von Publikationen.
Ein weiteres Ziel der DIK ist es, das Wissen über muslimisches Leben in Deutschland auszubauen und die Datenlage zu verbessern. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen der DIK Erhebungen durchgeführt und Studien veröffentlicht, so u.a. "Muslimisches Leben in Deutschland (MLD 2020)", "Islamisches Gemeindeleben in Deutschland (IGLD 2012)" und "Wie viele Muslime leben in Deutschland? (2016)".
Das übergeordnete politische Anliegen, dass die Bundesregierung mit der DIK verfolgt, ist es, einen in Deutschland verorteten Islam zu befördern: Muslimisches Leben soll stärkere Bezüge zur deutschen Lebenswirklichkeit ausbilden können; Muslime sollen sich selbstverständlicher als Teil des gesamtgesellschaftlichen Lebens begreifen und akzeptiert fühlen; bei der rechtlichen Integration der muslimischen Gemeinschaften in das von Kooperation geprägte Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften in Deutschland soll es deutlichere Fortschritte geben.
Es geht in einem wohlverstandenen Sinn um einen Islam der deutschen Muslime; einen Islam in, aus und für Deutschland. Mit der DIK verfolgt die Bundesregierung und verfolgen die Beteiligten in dieser grundsätzlichen Sicht das Ziel, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken – auch vor dem Hintergrund, dass das muslimische Leben durch die Zuwanderung der letzten Jahre vielfältiger geworden ist und sich im Zusammenleben von Nicht-Muslimen und Muslimen ebenso wie dem von Muslimen untereinander neue Herausforderungen bzw. alte Herausforderungen neu stellen.