Ramadan 2021 , Datum: 12.04.2021, Format: Meldung, Bereich: Im Dialog

Liebe muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der nun beginnende Ramadan ist schon der zweite Fastenmonat, den Sie unter den besonderen Beschwernissen der Corona-Pandemie begehen müssen. Wir sind uns mit Ihnen der traurigen Tatsache bewusst, dass die geltenden Beschränkungen und Verhaltensregeln große Beeinträchtigungen für diese Zeit und das abendliche Fastenbrechen mit sich bringen. Ein weiteres Mal sind größere Runden, in denen Sie sonst zusammenkommen, um die gläubige Entsagung des langen Tages mit einem Festmahl zu unterbrechen, nicht möglich. Und ein weiteres Mal können aus diesem Anlass nicht wie sonst auch neue Bekanntschaften geschlossen, Familienbande neu geknüpft und alte Freunde wieder getroffen werden.

Seien Sie versichert, dass wir Ihre große Geduld und bewundernswerte Beharrlichkeit beim Einhalten der leider notwendigen Regeln anerkennen und aufrichtig wertschätzen. Erneut gilt mein Dank dafür Ihnen, aber auch den islamischen Dachverbänden von Moscheegemeinden, die sich gemeinsam mit den Kirchen und religiösen Gemeinschaften seit Beginn der Pandemie eng mit staatlichen Stellen abstimmen. Sie alle zusammen leisten so einen großen und wichtigen Beitrag dazu, dass wir als Gesellschaft in dieser schweren Zeit nicht auseinanderdriften, sondern mutig, zuversichtlich und eng beieinanderstehen. Es ist dieser Zusammenhalt, der uns stark macht – für die Gegenwart und ihre Krisen, aber ebenso auch für die Zukunft und neue Herausforderungen.

Ich bin der Überzeugung, dass wir alle in absehbarer Zeit unsere religiösen Feste wieder in gewohnter, bewährter und unserem Glauben angemessener Weise begehen können. Und ich erhoffe mir, dass Sie die bevorstehenden Tage und Wochen trotz der bedauerlichen und beschwerlichen Umstände nutzen können, um neue, frische Kraft aus Ihrem Glauben zu schöpfen und, wenn schon nicht in Person, dann doch umso mehr im tiefsten Innern Ihrer Herzen zusammenzukommen. Ihnen eine friedliche, segensreiche und erfüllende Zeit des Gebets, der inneren Einkehr und der Besinnung.

Dr. Markus Kerber