Neuer DIK-Förderansatz "Moscheen für Integration" startete in Berlin ,
Rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus muslimischen Gemeinden und islamischen Verbänden, aus Politik und Verwaltung, aus der Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie Projektbeteiligte waren am Freitag, 15. November 2019, Gäste im Bundesinnenministerium in Berlin, um gemeinsam mit Bundesinnenminister Horst Seehofer und dem Präsidenten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Hans-Eckhard Sommer, den Startschuss für den neuen Förderansatz "Moscheen für Integration – Öffnung, Vernetzung, Kooperation" zu geben.
Kleine und junge, aber auch etablierte muslimische Gemeinden im Fokus
"Moscheen für Integration" ist Kernbestandteil des integrationspolitischen Handlungsschwerpunkts der aktuellen Deutschen Islam Konferenz (DIK). Der Förderansatz ist darauf gerichtet, die vielfältige soziale und zivilgesellschaftliche Arbeit von Moscheegemeinden und alevitischen Cem-Häusern in Deutschland zu stärken, zu professionalisieren und enger mit den nicht-muslimischen Nachbarschaften der Gemeinden zu verzahnen.
"Moscheen für Integration" ist zunächst als Modellvorhaben angelegt und läuft in einer dreijährigen Pilotphase von 2019 an. Im Rahmen des Vorhabens werden insbesondere kleine, noch im Aufbau befindliche und verbandsunabhängige muslimische Gemeinden dabei unterstützt, sich aktiver in ihre jeweiligen Umfelder einzubringen und ihr Wirken mit den vorhandenen Strukturen zu vernetzen. Um mit dem Förderansatz, der durch das BAMF koordiniert wird, auch junge Gemeinden zu erreichen, werden diese durch erfahrene neutrale Trägerorganisationen als Mentoren betreut und beraten. Darüber hinaus steht das Projekt aber explizit auch etablierten Moscheegemeinden offen, darunter Ortsgemeinden der größeren Moscheeverbände. Ein Beirat begleitet das Vorhaben kritisch, das auch extern professionell evaluiert wird.
Förderansatz betont Praxisorientierung der aktuellen DIK
"Entscheidend ist, dass unsere Arbeit konkrete Ergebnisse bringt und sich praktisch auf das Zusammenleben in Deutschland auswirkt. 'Moscheen für Integration' setzt unmittelbar in den Gemeinden an. Ich bin überzeugt, dass wir damit einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten", erklärte Innenminister Seehofer beim Auftakt. Den Fokus auf das praktische Zusammenleben im Alltag betonte auch BAMF-Präsident Hans-Eckhard Sommer: "Integration findet vor Ort statt. Mit 'Moscheen für Integration' möchten wir Orte der nachbarschaftlichen Vernetzung schaffen, wo Moscheegemeinden in ihrem sozialen Engagement weiter professionalisiert und in ihr kommunales Umfeld eingebunden sind. Davon profitiert die gesamte Integrationsarbeit über den Förderansatz hinaus."
Auftakt mit ersten Einblicken in geplante Projekte
Bis zu 50 Moscheegemeinden und kommunale Netzwerke mehrerer Gemeinden sollen in den neuen Förderansatz eingebunden werden. Als Trägerorganisationen, die die teilnehmenden Gemeinden aussuchen und gemeinsam mit ihnen geeignete Maßnahmen identifizieren und Projekte entwickeln, konnten die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, das Goethe-Institut, die Otto Benecke Stiftung und der Paritätische Gesamtverband gewonnen werden. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung gaben Vertreterinnen und Vertreter der Trägerorganisationen und bereits ausgewählter Partner-Gemeinden gemeinsam erste Einblicke in geplante Maßnahmen und Projekte.
Austausch über die Praxis kommunaler Integrationsarbeit
Eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen u.a. aus der kommunalen Verwaltung, der Wissenschaft und der praktischen Gemeindearbeit, an der für das BMI auch der für die Deutsche Islam Konferenz zuständige Staatssekretär Markus Kerber teilnahm, bot anschließend die Gelegenheit, sich über Chancen und Bedingungen kommunaler Integrationsarbeit und die Rolle von Moscheegemeinden hierbei auszutauschen. Dabei wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass die Unterstützung der Gemeinden an ihren jeweils spezifischen Bedarfen und Möglichkeiten ansetzt. Zugleich wurde betont, dass der Erfolg des Vorhabens davon abhänge, diese Gemeinden als zentrale integrative Kräfte zu sehen und sie in diesem Sinne zu fördern, aber auch zu fordern.
Eine Kurzinformation zum Förderansatz "Moscheen für Integration" finden Sie zum Download in der rechten Spalte.