Arbeitsgruppe Präventionsarbeit mit Jugendlichen , Datum: 20.01.2012, Format: Artikel , Gemeinsam gegen Extremismus und gesellschaftliche Polarisierung

Die Verhinderung von Extremismus und gesellschaftlicher Polarisierung ist ein zentrales gemeinsames Anliegen. Deshalb beschäftigt sich die Deutsche Islam Konferenz (DIK) in ihrem dritten Themenschwerpunkt mit der "Prävention von Extremismus, Radikalisierung und gesellschaftlicher Polarisierung".

Auf der Grundlage ihres Arbeitsprogramms hat die DIK im September 2010 eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich speziell der "Präventionsarbeit mit Jugendlichen" widmet. Warum gerade Jugendliche? Weil Jugendarbeit – schulisch und außerschulisch – besonders dazu beitragen kann, Intoleranz und extremistischen Positionen im frühen und oftmals entscheidenden Alter vorzubeugen.

Zugleich beschäftigt sich die Arbeitsgruppe aber auch mit Phänomenen der Intoleranz und des Extremismus allgemein und berücksichtigt unterschiedliche Phänomene. Im Unterschied zur ersten Phase der DIK nimmt sie dabei auch explizit bestehende Formen der Feindlichkeit gegenüber Muslimen in den Blick.

Erste Ergebnisse

Die Arbeitsgruppe hat in vier Sitzungen von September 2010 bis Februar 2011 zunächst ein gemeinsames Verständnis der Phänomene der Muslimfeindlichkeit, des Antisemitismus unter muslimischen Jugendlichen und des islamistischen Extremismus erarbeitet und in einem Zwischenbericht festgehalten. Dieser wurde vom Plenum der DIK am 29. März 2011 angenommen.

Die Einigung auf Definitionen und Inhalte ist ein wichtiger Fortschritt, da so die Grundlage für ein praxisnahes gemeinsames Vorgehen gelegt wurde. Einzig in der Frage, ob der islamistisch begründete Extremismus weiterhin Islamismus genannt werden soll, konnte kein Konsens erzielt werden. Während viele Teilnehmer, hierunter vor allem Vertreter der Sicherheitsbehörden, am etablierten Begriff des Islamismus festhielten, präferierten andere, unter anderem islamische Verbände, die Bezeichnung "religiös begründeter Extremismus unter Muslimen".

Dialog hin zu konkreten Ergebnissen

Aktuell beschäftigen sich die Mitglieder auf staatlicher und muslimischer Seite mit Methoden und Instrumenten der Präventionsarbeit allgemein, aber auch mit bereits vorhandenen praktischen Erfahrungen in der Verhinderung von Muslimfeindlichkeit, islamistischem Extremismus und Antisemitismus unter muslimischen Jugendlichen. Hierbei spielen phänomenübergreifende Ansätze wie allgemeine Demokratie- und Toleranzförderung eine Rolle, aber auch konkrete phänomenspezifische Herangehensweisen. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen auf der Plenarsitzung der DIK im Frühjahr 2012 vorgestellt werden.

Das langfristige Ziel der Arbeitsgruppe bleibt weiterhin, auf der Grundlage der beiden zuvor beschriebenen Schritte selbst praxisnahe Empfehlungen und Maßnahmen mit einem besonderen Fokus auf die Jugendarbeit zu initiieren und zu begleiten. Ihre diesbezüglichen Ergebnisse werden den thematischen Schwerpunkt der Plenarsitzung der DIK im Jahr 2013 bilden.