Junge Islam Konferenz 2012: Jugendliche debattieren über Islam und Internet ,
27 junge Menschen diskutieren seit Februar 2012 in Berlin im Rahmen der Jungen Islam Konferenz 2012 über die Rolle des Islams und der Muslime in Deutschland. Die 17- bis 25-Jährigen setzen sich in diesem Jahr speziell mit den Chancen und Risiken des Internets für den Diskurs über den Islam und die Muslime auseinander. Die Ergebnisse ihrer Arbeit werden an die Deutsche Islam Konferenz (DIK) übergeben. Die Junge Islam Konferenz ist ein Projekt der Stiftung Mercator und der Humboldt-Universität zu Berlin und hat 2011 erstmals stattgefunden.
Am 2. März 2012 lud die Junge Islam Konferenz zur Veranstaltung "Hassfluten im öffentlichen Raum. E-Mails, Leserbriefe und Kommentare an Menschen, die das Thema Islam in Deutschland streifen" in Berlin ein.
In drei Arbeitstreffen erarbeiten die Teilnehmer der Jungen Islam Konferenz einen Empfehlungskatalog, der offiziell an Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und die Mitglieder der Deutschen Islam Konferenz übergeben wird. Der Katalog enthält Ideen, Vorschläge und Positionen der Jugendlichen, die sich in diesem Jahr vor allem mit dem Netzdiskurs zum Islam und über Muslime in Deutschland auseinandersetzen. Dabei analysieren sie bestehende Foren und Plattformen, befassen sich mit Strukturen und Akteuren und diskutieren Möglichkeiten der Vernetzung und des offenen Dialogs im Internet.
"Mit der Jungen Islam Konferenz haben wir für junge Menschen aller gesellschaftlichen Gruppen eine Plattform geschaffen, um sich konstruktiv über den Umgang mit Vielfalt auszutauschen. Dieser stellt in unserer Gesellschaft eine zentrale Herausforderung der Zukunft dar"
, so Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. "Die Teilnehmer gehören einer Generation an, in der das Internet ein selbstverständlicher Bestandteil ihres Alltags ist. Sie sollten deshalb auch die Möglichkeit haben, diesen Kommunikationsraum mitzugestalten."
Die Junge Islam Konferenz trägt den Dialog zur Rolle des Islam in Deutschland in eine bisher vernachlässigte Zielgruppe. "Durch die Einbindung engagierter junger Menschen mit und ohne muslimischen Hintergrund aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen, politischen, religiösen und kulturellen Organisationen schaffen wir eine breitere Basis für den Dialog"
, erklärt Naika Foroutan, Projektleiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin. "Mit dem Projekt reagieren wir auf die Tatsache, dass seit geraumer Zeit die Themen Islam und Muslime in Deutschland vorrangig als Konfliktfaktor behandelt werden. Über die Ängste der Bevölkerung, ihre Vorurteile und die Möglichkeiten, diese abzubauen, wird dieses junge Forum debattieren. Wir sammeln junge, vielfältige Stimmen und Visionen für die gemeinsame Gestaltung eines pluralen Deutschlands."
Die Junge Islam Konferenz 2012 baut auf den Erfahrungen der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 auf, die im vergangenen Jahr erstmals durchgeführt wurde und eine breite öffentliche und politische Resonanz hervorgerufen hat. 27 junge Menschen zwischen 17 und 25 Jahren aus den Jugendgruppen bundesweit agierender politischer oder zivilgesellschaftlicher Akteure (Parteien, Verbände, Vereine, religiöse Organisationen) und ehemalige Teilnehmer des Pilotprojekts arbeiten in der Jungen Islam Konferenz 2012 zusammen.
Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der Stiftung Mercator, Februar 2012.
Mehr Informationen finden Sie hier: www.junge-islamkonferenz.de