Die Bedeutung von Religion für unser Zusammenleben , Datum: 06.02.2017, Format: Artikel , Bundesinnenminister diskutiert mit Bürgerinnen und Bürgern zum Thema "Wie hältst Du´s mit der Religion? Glauben als Kitt oder Keil unserer Gesellschaft?"

Fördern Glaube und Religion den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Oder schüren sie im Gegenteil Konflikte und Unfrieden in unserem Land? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des heutigen Bürgerdialogs in Leipzig. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger sind der Einladung des Bundesinnenministers Dr. Thomas de Maizière gefolgt, um über die Bedeutung von Religion für unser Zusammenleben zu diskutieren.

Der Bürgerdialog ist Teil der Werkstattreihe "Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Integration - #gemeinsam für ein starkes Deutschland", mit welcher der Bundesinnenminister offen und konstruktiv aktuelle gesellschaftspolitische Themen ansprechen möchte.

"Experten haben vor einiger Zeit gesagt, dass die Bedeutung der Religionen innerhalb der Gesellschaft abebben wird - Religionen würden zur Privatsache", sagt der Minister in seiner Begrüßungsansprache. Heutzutage könne man jedoch intensive Auseinandersetzungen innerhalb der Konfessionen wahrnehmen, so de Maizière. Der Innenminister verwies außerdem auf die Debate um den Islam und den Islamismus: "Die meisten Opfer des Islamismus unter Missbrauch des Islams sind Muslime."

Am Ende seines Begrüßungsstatements leitete der Bundesinnenminister in die Diskussionsrunde über: "Wie können wir die versöhnende Kraft der Religionen nutzen und wie die spaltende Wirkung eindämmen?"

Auf dem Podium diskutierten mit dem Bundesinnenminister Gesa S. Ederberg, Rabbinerin in Berlin, Dagmar Mensink, katholische Theologin, Hamideh Mohagheghi, Wissenschaftlerin an der Universität Paderborn für Islamische und Komparative Theologie und Prof. Dr. Frieder Otto Wolf, Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschland.

An runden Tischen hatten die Teilnehmenden anschließend Gelegenheit, sich im Stil eines World Cafés über ihre persönlichen Erfahrungen mit Religion und Glaube auszutauschen sowie darüber zu diskutieren, was die religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Deutschland für unser soziales Miteinander bedeutet. Darüber hinaus entwarfen die Teilnehmenden Vorschläge und Bedingungen, wie ein Zusammenleben in Vielfalt gelingen kann.